Es gibt drei grosse Pflanzenfamilien, die, so belegen Spuren, schon vor 5 000 Jahren im Mittelmeerraum angebaut wurden und die es bis in die Neuzeit geschafft haben: Getreide (Brot), der Olivenbaum (Öl) und die Weinrebe (Wein). Bei einer Hungersnot könnte man sich nur von diesen drei Pflanzen ernähren. Alle drei Pflanzen haben hohen Symbolcharakter. Das Christentum hat dafür gesorgt, dass Weinreben sich in ganz Europa ausgebreitet haben und danach in der ganzen Welt.
Die Weinrebe ist ein Geschenk der Götter, das Wahrzeichen Dyonisos. Sie dient dem Verzehr und wird darüber hinaus auch als Heilpflanze verwendet. Dies gilt vor allem für den roten Wein. Ende Oktober oder Anfang November beginnen einige Blätter, sich rot zu färben bis schliesslich alle rot sind. Dieses Phänomen tritt nicht bei allen Sorten auf, sondern nur bei den Färbertrauben, deren Saft rot ist. Das Fruchtfleisch ist bei dieser Sorte nicht durchsichtig, wie bei anderen roten Traubensorten, sondern fast schwarz.
Diese Färbung ist auf Anthocyane zurückzuführen, welche die Wände der Blutgefässe beleben. Verstärkt wird dieser Effekt noch durch die adstringierende Wirkung der Tanine.
Die in den roten Reben enthaltenen Flavonoide fördern die Durchblutung in den Beinen. Einen Aufguss aus Weinblättern kann man trinken oder seine Füsse darin baden.
